Aletschhorn 4195 m; zweithöchster Viertausender der Berner Alpen; Grenzgipfel zwischen Betten VS und Naters VS;

Gipfel aus Altkristallin, Unterbau aus Aaregranit; Ausgangspunkte Oberaletschhütte 2640 m von Süden, Mittelaletschbiwak 3013 m von WestenKonkordiahütte 2850 m von Norden

Normalroute über Gletscher, Geröll, Firn und Fels, 10 bis 14 Stunden von der Oberaletschhütte und zurück; mässig schwierig;

Karten 1 : 25 000:

Blatt 1249 Finsteraarhorn und Blatt 1269 Aletschgletscher;

Karte 1: 50 000: Blatt 264 S (Skitouren) Jungfrau

Clubführer "Berner Alpen 3", SAC Verlag 1994


Ein Berner auf Walliser Boden

Das Aletschhorn, immerhin der zweithöchste Viertausender der Berner Alpen, liegt voll und ganz im Kanton Wallis.

Die Erklärung dafür ist einfach:

Die Alpen halten sich nicht an politische Grenzen, sondern werden viel eher nach geografischen und geologischen Gesichtspunkten unterteilt. Ein Blick auf die Geologische Karte der Schweiz bestätigt diese Einteilung insofern, als das Aarmassiv (Granit) zusammen mit dem Gotthardmassiv (Granit) und den nördlich anschliessenden Helvetischen Decken (Kalk) eine Einheit bilden, welche sich mit dem Begriff "Berner Alpen" bis zu einem gewissen Grad deckt.

Schicksalsberg für Berner Alpinisten

Es ist eigentlich erstaunlich, dass bereits an der Erstbesteigung des Aletschhornes im Jahre 1859 ein Berner Oberländer Bergführer massgeblich beteiligt war, denn der Zugang zum Aletschhorn war zu jener Zeit ohne Jungfraubahn recht kompliziert und aufwendig. Dem Grindelwalder Peter Bohren, der wegen seiner geringen Körpergrösse und seinen guten Gletscherkenntnissen oft "Peterli, der Gletscherwolf" genannt wurde, gelang diese Erstbesteigung zusammen mit dem Engländer Tuckett und zwei welschen Bergführern.

Im Januar 1904 bestiegen Gustav Hasler, der bekannte Berner Industrielle und Alpinist, und die beiden Grindelwalder Fritz und Adolf Amatter das Aletschhorn erstmals im Winter. Sie benützten dazu eine Felsrippe, welche sich aus dem Grossen Aletschfirn zum 700 Meter höher gelegenen Aletschjoch emporschwingt. Diese Rippe ging als "Haslerrippe" in die alpine Geschichte ein und bildet noch heute eine echte Herausforderung für Liebhaber langer und kombinierter Hochtouren.

Ob Hasler und die Amatter als erste diese Rippe für den Aufstieg von Norden her begingen, ist unsicher. Möglicherweise wurde die Rippe schon 1873 erstbegangen und zwar vom Engländer Middlemore mit seinen Oberländer Bergführern Johann Jaun von Meiringen und Christian Lauener von Lauterbrunnen.

Ein trauriges Kapitel in der Geschichte des Aletschhorns musste 1912 geschrieben werden. Der aus einer bekannten Bergführerfamilie stammende Andreas Fischer aus Zaun bei Meiringen, selber auch Bergführer, vor allem aber auch bekannt als Sprachlehrer und Historiker, verunglückte im Mittelaletsch in einem Schneebrett tödlich, während seine beiden Begleiter Dr. Jenni und Ueli Almer knapp mit dem Leben davon kamen.

Das Aletschhorn - ein grosses Ziel für Skitourenfahrer

Das Grosse Aletschhorn kann von verschiedenen Seiten her mit Skis bestiegen werden. Es ist besonders als Skiberg geeignet, weil alle Zustiege über Gletscher führen und lang sind. Anstelle stundenlanger und mühsamer Abstiege zu Fuss locken eindrückliche Skiabfahrten. Doch aufgepasst: Alle Skirouten auf das Grosse Aletschhorn verlangen eine perfekte Skitechnik, eine gute Kondition und vor allem sichere Schneeverhältnisse.

Möchtest du das Aletschhorn unter kundiger Führung eines Bergführers besteigen? Dann zögere nicht!


mail@marcobomio.ch

Aletschhorn 4195 m

Aletschhorn von Norden (Kranzbergfirn; Lauitor)

Aletschhorn von Nordosten (Grünegghorn)

Aletschhorn von Ostnordost (Dreieckshorn)

Aletschhorn von Süden (Oberaletschgletscher)

Aletschhorn von Nordwesten (Aebenifluehfirn)


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